Rosmarin aus Spanien
Abhängig von den genauen Wuchsbedingungen – von Bodenbeschaffenheit, Höhenlage und klimatischen Bedingungen – bilden Lippenblütler wie der Rosmarin unterschiedliche Chemotypen aus. So entstehen in den Hauptwuchsgebieten des Rosmarins, in Spanien, Frankreich und Nordafrika ganz verschiedene Pflanzentypen. Äußerlich nicht zu unterscheiden, variieren die Pflanzen bei der Zusammensetzung ihrer Inhaltsstoffe zum Teil erheblich. Dies nimmt auch Einfluss auf ihre Wirkung als Heilpflanze. Der spanische Rosmarin – auch als Chemotyp Borneon bekannt, hat neben dem nordafrikanischen Rosmarin die meisten Einsatzgebiete in Naturheilkunde und Aromatherapie. Mit seinem kräftigen Aroma deckt er ein weites Spektrum von Anwendungsgebieten ab und kann vielseitig eingesetzt werden.
Das kräftige spanische Rosmarinöl
Im warmen Klima Spaniens entsteht häufig ein sehr kampferhaltiger Rosmarintyp (Rosmarin Borneon), doch kann dieser in südlichen, direkt am Mittelmeer gelegenen Teilen der iberischen Halbinsel mit seinen Niederschlägen im Wintern und den salzhaltigen Böden auch mit einem ausgeglichenem Anteil von Kampfer und Cineol und somit in gesundheitlicher Hinsicht völlig anders gelagerter Form vorkommen.
Dieser ausgeglichene Rosmarin ist kräftig und dennoch gut verträglich und kann so vielfältig eingesetzt werden.
Bewährte Anwendungsgebiete des aus dem spanischen Rosmarin gewonnenen ätherischen Öls sind in der Naturheilkunde Haarpflege, Probleme mit der Muskulatur, Schmerzen, Verletzungen, Hautprobleme, und zu niedriger Blutdruck.
Bei Haarausfall und juckender Kopfhaut helfen Anwendungen mit spanischen Rosmarin wie zum Beispiel die Zugabe von Rosmarinöl in ein neutrales Shampoo oder durch Kopfmassagen. Bei Muskelkater, Muskelverspannungen, Muskelkrämpfen, Spastiken und Schmerzen unterschiedlicher Ursache können Massagen oder auch Bäder mit spanischem Rosmarinöl Linderung verschaffen. Eine Besonderheit beim Einsatz von Rosmarinöl gegen muskuläre Beschwerden ist, dass beim Auftragen auf die Haut bei der Massage die Hauttemperatur sinkt, doch durch die durchblutungsfördernde Wirkung entsteht beim Behandelten ein subjektives Wärmegefühl. Weitere naturheilkundliche Behandlungsgebiete des spanischen Rosmarins sind Menstruationsstörungen wie Probleme mit zu seltener oder zu geringer Menstruation, Abzesse, Akne, fettige Haut, Cellulite, die Stärkung des Immunsystems und Hypotonie. Sein belebender Duft kann Morgenmuffeln und Menschen mit niedrigem Blutdruck beim Munterwerden helfen. Kreislauf und Stoffwechsel können beispielsweise durch ein paar Tropfen des Öls als Zusatz zum Duschgel angeregt werden.
Das spanische Rosmarinöl duftet auffallend frisch und klar. Auf angenehme Weise weckt es die Lebensgeister. Es lässt sich gut mit Basilikum, Cistrosa, Elemi, Grapefruit, Kamille (blau), Kiefernnadel, Lavendel, Mndarine, Neroli, Petitgrain, Pfefferminze, Rotem Thymian, Zedernholz und Zimt mischen. Wobei die Öle nicht nur in aromatischer Hinsicht ein gutes Zusammenspiel bilden, sondern sich auch die gesundheitliche Wirkung betreffend ergänzen und verstärken.
Das spanische Rosmarinöl kann zur Massage, als Badezusatz, Inhalationsmittel, in der Duftlampe und im Shampoo zum Einsatz kommen. Einzig von der inneren Anwendung ist abzuraten. Hierfür empfiehlt es sich auf sanftere Formen des Rosmarinöls, wie die Anwendung eines Rosmarinspeiseöls aus Spanien oder eines Rosmarintees zurück zu greifen.