Rosmarinöl aus Frankreich
Die immergrünen Rosmarinsträucher wachsen rund um das Mittelmeer. Je nach Region, abhängig von den genauen klimatischen Bedingungen und er genauen Bodenbeschaffenheit bildet Rosmarin jedoch unterschiedliche Chemotypen aus. Dies ist bei Lippenblütlern wie dem Rosmarin nicht ungewöhnlich: Pflanzen die äußerlich (phänotypisch) gleich sind, weisen bezüglich ihrer chemischen Zusammensetzung zum Teil erhebliche Unterschiede auf. Im milden mediterranen Klima Südfrankreichs, bei 300 Sonnentagen im Jahr und der besonderen Bodenbeschaffenheit der Region bildet sich ein stark verbenonhaltiger Rosmarintyp aus. Dieser Chemotyp ist bekannt als Spezialist für Leber und Galle.
Das elegante französische Rosmarinöl
Der Rosmarin des Chemotyps Verbenon kommt Rosmarin kommt in allen Mittelmeerländern vor. Besonders häufig ist er jedoch in Südfrankreich zu finden, weshalb er auch als französischer Rosmarin bekannt ist. Aus diesem Rosmarin wird ein sehr angenehm mild wirkendes Rosmarinöl gewonnen. Das aus dem französischen Rosmarin gewonnene ätherische Öl ist in Aromatherapie und Naturheilkunde das Lebertonikum schlechthin. Bei Leberbelastung, Leberschwäche und Problemen mit der Gallenblase gilt dieses Öl als Spezialist. Es kann seine Wirkung sehr gut bei der äußeren Anwendung in Form von Leberwickeln oder Einreibungen des entfalten. Nach medizinischen Behandlungen, die die Leber belastet haben wird es zur Entgiftung eingesetzt. Gerne werden auch Fastenkuren durch den Einsatz von Rosmarinöl ergänzt und unterstützt. Französisches Rosmarinöl fördert die Gallesekretion der Leberzellen und hat eine krampflösende Wirkung auf die Galle. Darüber hinaus regt das französische Rosmarinöl die Darmtätigkeit an. Störungen von Leber und Galle äußern sich zunächst meist sehr unspezifisch durch Unwohlsein oder seelische Verstimmungen. Nicht von ungefähr kommen Sprüche wie „Dir ist wohl eine Laus über Leber gelaufen“. So kann das Rosmarinöl des Typs Verbenon indirekt auch gut auf seelische Verstimmungen einwirken und zu einer Besserung führen, wenn die Ursache bei Leberproblemen liegt. Darüber hinaus zeigt sich bei diesem Chemotyp die beste Wirkung Problemen mit Migränekopfschmerzen, Magen, Darm und Verdauung. Trotz der guten Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt sollte von einer inneren Anwendung (außer Inhalation) des französischen Rosmarins Abstand genommen werden. Eine sanfte Alternative bietet hier jedoch ein gutes Kräuteröl mit französischem Rosmarin, ein Rosmarintee oder die regelmäßige Verwendung von Rosmaringewürz aus Frankreich.
Das französische Rosmarinöl hat die wohl eleganteste Duftnote der drei Haupttypen des Rosmarins. Es duftet blumig bis zart würzig und harmoniert besonders gut mit ätherischen Ölen aus Anis, Fenchel, Kümmel, Lavendel, Litsea, Majoran, Orange, Rose Thymian und Zedernholz. Mit diesen Ölen wirkt das Rosmarinöl je nach Beschwerdebild auch aus gesundheitlicher Sicht sehr gut zusammen, indem sie sich in ihrer Wirkung ergänzen bzw. verstärken.
Weiterführende Informationen zu den drei Hauptchemotypen des Rosmarin im Vergleich, zu ihrer Wirkweise und praktische Anwendungstipps und –rezepte sind in den Artikeln unter Wirkung und Anwendung zu finden.