Rosmarin für Gedächtnis und Konzentration

Förderung von Gedächtnis und Konzentration 

Rosmarin für Gedächtnis und Konzentration

Neuere Forschungsergebnisse deuten auf eine positive Wirkung von Rosmarin auf das Gedächtnis hin. Dies macht sich die Demenz- und Alzheimerforschung zunutze.

Rosmarin stärkt Gedächtnis und Konzentration

Die positive Wirkung des Rosamrins beschränkt sich nicht nur auf Haare, Haut, Leber, Galle und den Bewegungsapparat. Auch unser Gehirn kann von den besonderen Inhaltstoffen des Rosmarins und Rosmarinöls profitieren.

„There’s rosemary, that’s for remembrance: pray, love, remember.“

Schon Shakespeare ließ in seinem Hamlet die schöne Ophelia ihrem Bruder zu Rosmarin als Gedächtnisstütze raten und bereits im antiken Griechenland zierten Rosmarinkränze Schülerhäupter, deren Leistung so verbessert werden sollte. Nach neueren Erkenntnissen sollte man in Klassenräumen allerdings eher Duftlampen aufstellen, denn die positive Wirkung des Rosmarins auf die Hirnaktivität funktioniert anscheinend vornehmlich über die Nase bzw. die Nasen- und Lungenschleimhäute.

Bei einer Studie der britischen Universität Northumbria wurde eine Gruppe von Probanden in einen Raum geschickt, in dem ein Diffusor das Aroma von vier Tropfen ätherischen Rosmarinöls verbreitete. Eine weitere Testgruppe kam in einen geruchsneutralen Raum. Alle 66 Probanden wurden anschließend einem Test unterzogen, der vornehmlich das prospektive Gedächtnis, das für das Merken von zukünftigen Aufgaben und Ereignissen zuständig ist, ansprechen sollte. Es stellte sich heraus, dass die Rosmarin-Gruppe sich die Aufgaben zu 60 bis 75 % besser merken konnte, als die Kontrollgruppe. Im Blut der Rosmarin-Gruppe fanden die Wissenschaftler eine erhöhte Menge von in Rosmarin enthaltenem 1,8-Cineol. Bei einer anderen, ähnlich angelegten Studie stellte sich heraus, dass eine erhöhte Konzentration von 1,8-Cineol im Blut eine verbesserte Hirnleistung in Hinsicht Genauigkeit und Schnelligkeit mit sich bringt.

Im ätherischen Rosmarinöl enthaltene Terpene wie das 1,8-Cineol gelangen über die Schleimhäute in Nase und Lunge in die Blutbahn. Es handelt sich hier um kleine, fettlösliche organische Moleküle, die leicht die Blut-Hirn-Schranke überwinden. 1,8-Cineol kommt auch in Pflanzen wie Salbei, Lorbeer und Wermut vor. Doch Rosmarin birgt durch seine speziellen Komponenten eine Besonderheit: es gibt Hinweise darauf, dass Rosmarin die Aufspaltung des Neurotransmitters Acetylcholin verhindert, der im Hirn und im zentralen Nervensystem eine große Rolle zum Erhalt unserer Gedächtnisleistung spielt.

Die Forschung steckt hier noch in den Kinderschuhen und die durchgeführten Studien sind klein und sicher noch ausbaufähig. Doch deutet alles darauf hin, dass es sich lohnt, weiter in diese Richtung zu forschen und dass eine Pflanze wie der Rosmarin, der zu bis zu 45 Prozent aus ätherischem Öl besteht, sich langfristig pharmakologisch bewähren könnte.

Wer die stimulierende Wirkung des Rosmarins in der Praxis austesten möchte, der gibt am besten einige Tropfen des Chemotyps Cineol (nordafrikanischer Rosmarin) in die Duftlampe, um die beste Wirkung zu erzielen.

Rosmarin bei Demenz und Alzheimer

In Deutschland leiden 1,3 Millionen Menschen an Demenz. Bis zum Jahr 2050 soll sich diese Zahl verdoppelt haben. Demenzerkrankungen können viele verschiedene Ursachen haben. Bei zwei Dritteln ist eine Alzheimererkrankung schuld am Gedächtnisverlust. Der größte Risikofaktor für eine Demenzerkrankung ist das Alter. Selten sind Betroffene jünger als 60 Jahre. Bei unserer demographischen Lage ist es folglich nicht verwunderlich, dass Demenz und Alzheimer ein immer größeres und immer mehr in der Öffentlichkeit behandeltes Thema sind.

Speziell über Alzheimer weiß man heute zwar schon mehr als damals, als im Jahr 1901 der Arzt und Psychiater Alois Alzheimer auf den „seltenen Fall einer 50 jährigen Frau mit Gedächtnisverlust, Verwirrtheit mit baldigem Tod“ aufmerksam machte. Man kann inzwischen den Verlauf der Krankheit mit Medikamenten und weiteren Begleitmaßnahmen verlangsamen, doch weiß man noch lange nicht genug, um eine Heilung oder das alleinige Mittel zur Vorbeugung anbieten zu können.

So ist auch Vorsicht geboten, wenn man immer häufiger Phrasen zu lesen bekommt wie „gegen Alzheimer ist ein Kraut gewachsen“. In Forschungsberichten aus The Journal of Neurochemistry und Nature Reviews Neuroscience wurde zwar bestätigt, dass Rosmarin Inhaltsstoffe enthält, die das Gehirn vor schädigenden Einflüssen schützen können – so zum Beispiel die Carnolsäure, die gegen Toxine und freie Radikale wirkt, die an der Entstehung von Alzheimer und Demenz beteiligt sind – doch ist dies nur ein Ansatzpunkt unter vielen. Bei demenzkranken Menschen ist unter anderem ein verstärkter Abbau von Acetylcholin zu bemerken. Dieser Botenstoff ist für die Übermittlung von Informationen zwischen den Nervenzellen zuständig. Ein Mangel an Acetylcholin bewirkt einen gestörten Informationsaustausch über die Synapsen. Dies ist ein Anknüpfungspunkt zur Behandlung von Demenzkranken und die in Rosmarin erhaltenen Terpene wirken positiv auf das Acetylcholin ein.

Die fünf Strategien gegen Alzheimer, die den größten Erfolg versprechen, setzen jedoch auf Medikamente, Früherkennung oder Prävention. Ihnen ist gemeinsam, dass sie sehr früh gegen den Verfall des Gehirns einschreiten. Ein Hauptforschungsgebiet ist die Arbeit an einem Impfstoff, der beispielsweise die für Alzheimer typischen Ablagerung von Eiweißstoffen im Gehirn (Amyloid-Plaques), verhindern soll.

Ätherische Öle wie Rosmarin werden bei Demenz- und Alzheimerpatienten auch unabhängig von der medizinischen Forschung eingesetzt. Viele Alten- und Pflegeheime haben positive Erfahrungen mit dem Einsatz der Öle gemacht, da sie zusätzlich zu medizinischen Therapien gegen Unruhezustände wirken und das Wohlbefinden der Patienten steigern können – sei es einfach, weil der angenehme Geruch bewusst oder unbewusst Erinnerungen weckt, nicht aufgrund von neurologisch nachweisbaren Vorgängen im Gehirn, sondern einfach, weil man mit den Gerüchen schöne Erlebnisse wie einen Waldspaziergang, den Sonntagsbraten oder Weihnachten verbindet.

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Rezepte mit Rosmarin für Gedächtnis und Konzentration

Die folgenden Rezepte mit Rosmarin und ätherischem Rosmarinöl regen Gedächtnis und Konzentration:

Wirkungsgebiet

Rezept

Anwendung

  • Konzentrationsstörungen
  • Stärkung des Gedächtnis

Für die Duftlampe

5 Tropfen Rosmarin Cineol/nordafrikanisches Rosmarinöl und ggf. zusätzlich 5 Tropfen Verbenaöl.

Wirkt bereits durch Riechen an der Flasche, besonders gut aber in der Duftlampe. Anregend, konzentrationsfördernd und gedächtnisstärkend.

  • Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen

Anregender Tee

1 gehäufter Teelöffel Rosmarin (am besten nordafrikanischen Rosmarin), getrocknete oder frische Nadeln ein wenig zerkleinern, damit sich die Inhaltsstoffe im Wasser besser lösen können und mit einem Viertel Liter kochendem Wasser überbrühen und abgedeckt 15 Minuten ziehen lassen.

Nach Bedarf ein bis zwei Mal täglich zubereiten und trinken.

Achtung: Aufgrund der anregenden Wirkung nicht am Abend trinken, um Einschlafstörungen zu vermeiden.